Welche Verpackungen sind ökologisch?

DAS ENDE DER PLASTIKSACKERL IST BESIEGELT

Plastik verschmutzt die Meere und verrottet nicht, verbraucht Ressourcen und die Herstellung setzt CO2 frei. Deshalb ist in Österreich seit Anfang 2020 Schluss mit Plastik, zumindest wenn es um das Sackerl geht. Betroffen von diesem Verbot sind alle Kunststofftragetaschen, mit Ausnahme jener, die biologisch vollständig abbaubar sind. Das Nachhaltigkeitsministerium rechnet mit 5.000 bis 7.000 Tonnen an Kunststofftragetaschen jährlich, die in Zukunft eingespart werden. Oft werden diese nur einmal benutzt und nicht fachgerecht entsorgt – so kommt es zu einer enormen Belastung für die Umwelt.

Neben dem Verbot von Kunststofftragetaschen soll in Österreich auch die Beimengung von Mikroplastikpartikeln in Kosmetikprodukten und Reinigungsmitteln verboten werden. Generell sollen Plastikverpackungen bis 2025 um 20 bis 25 Prozent verglichen mit 2016 reduziert werden. Hiervon sind insbesondere Einwegverpackungen betroffen.

EU ERGREIFT MASSNAHMEN GEGEN PLASTIK

Auch die Europäische Union hat Maßnahmen gegen die Umweltverschmutzung durch Kunststoff gesetzt und neue Regelungen insbesondere für Einwegkunststoffprodukte eingeführt. So dürfen ab 2021 bestimmte Einwegprodukte aus Plastik nicht mehr verkauft werden. Darunter fallen etwa Einwegbesteck, Luftballons, Trinkhalme oder Wattestäbchen. Für Einweg-Lebensmittelverpackungen wie Take-Away-Behälter oder Getränkebecher wurden Reduktionsziele beschlossen. Für bestimmte andere Produktgruppen, wie z.B. Plastikverpackungen oder Getränkebecher gibt es Verpflichtungen für den Hersteller.

WAS SIND DIE ALTERNATIVEN?

Wenns ums Sackerl geht, lautet das Motto: Mehrfachnutzung zahlt sich aus. Am besten ist nämlich immer die Tragetasche, die man bereits von zuhause mitbringt. Aber trotzdem kann es natürlich mal passieren, dass man an der Supermarktkassa steht und gerade kein Sackerl zur Hand hat. Dann stellt sich die Frage, was kaufen? Was ist die beste ökologische Alternative?

Papierverpackungen sind eine nachhaltige Alternative zu Einweg-Plastikverpackungen, egal ob es um Sackerl oder Lebensmittelverpackungen geht. Papier wird aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz hergestellt und kann mehrmals recycelt werden (Studien zufolge sogar 25 Mal). Papiersackerl sind auch keine Wegwerfprodukte, sie können – genauso wie Kunststofftaschen- öfters benutzt werden. Mit einem wesentlichen Vorteil: Am Ende seines Lebens ist Papier, das über den Altpapiercontainer entsorgt wird, noch immer ein wertvoller Rohstoff. Und so entstehen dann aus Papierverpackungen wieder neue Papierprodukte wie Zeitungen, Schacheln oder ähnliches. Und das immer und immer wieder. Und solange die Faser im Kreislauf bleibt, solange bleibt auch das CO2 im Produkt gspeichert.

papier und mehr sackerl

Für Papiersackerl selbst ist Altpapier als Rohstoff weniger gut geeignet. Damit es stabil genug ist, um Einkäufe sicher nachhause zu tragen und auch nicht gleich reißt, wenn es naß wird, werden frische Holzfasern benötigt. Das ist aber nicht weiter schlimm, denn es gibt genug andere Papiersorten, wie etwa Wellpappe oder Zeitungen, für die sich Altpapierfasern sehr gut eignen. Und obwohl die Österreich zu den fleißigsten Altpapiersammlern zählen, ist Altpapier hierzulande ein heiß begehrtes Gut. Denn die heimische Papierindustrie verarbeitet mehr Altpapier, als überhaupt in ganz Österreich gesammelt wird.

Die Holzfasern, die für Papierprodukte wie Papiersackerl eingesetzt werden, stammen dabei aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Das bedeutet, dass in dem Wald, aus dem das Holz kommt, mehr Bäume nachwachsen, als geerntet werden. Für Papier wird vor allem Holz verwendet, das während der Durchforstung anfällt, sowie Restholz aus der Sägeindustrie. Auch Schadholz (z.b. wegen Borkenkäferbefall) kann gut von der Papierindustrie verarbeitet werden.

pefc logo papier und mehr

Bei Papier aus Österreich, kann sich der Konsument sicher sein, dass nur Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft für die Produktion eingesetzt wird. In einem nachhaltig bewirtschafteten Wald, wächst immer mehr Holz nach als geerntet wird. Dass das Holz in Papierprodukten aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, erkennt man an den Gütesiegeln.

fsc logo papier und mehr

SCHLÜSSELFAKTOR ENTSORGUNG

Werden Verpackungen in der Umwelt achtlos weggeworfen, macht das meist nicht nur kein schönes Bild, es kann auch zu groben Beeinträchtigungen der Natur führen. Denn Plastik braucht etwa 100-400 Jahre um in sandkorngroße Teile zu zerfallen. Ganz zerfällt es nie. Insbesondere ist es gesundheitsschädlich, wenn es über die Nahrungsaufnahme von Tieren in die Nahrungskette des Menschen gelangt. Das passiert etwa, wenn Plastik im Meer von Fischen aufgenommen wird.

Im Gegenteil dazu lösen sich Papierverpackungen innerhalb kurzer Zeit ohne Umweltbeeinträchtigungen auf. Und auch in Österreich findet man immer wieder Müll am Waldrand, in Büschen oder Flüssen. Meist achtlos weggeworfen oder vom Wind verweht. So gelangen allein in Österreich täglich 100kg Plastik über die Donau ins Meer, das sind 40 Tonnen jährlich.

 

Print Friendly, PDF & Email