Austrocel: Mehrwert aus Holz

Werner Ranacher begibt sich auf die Spuren des Papiers. DIESMAL
BESUCHT ER EINE ECHTE BIORAFFINERIE.

Die Klimakrise erfordert von uns allen ein neues Denken und Handeln. Im Gegensatz zur herkömmlichen Raffinerie gewinnt eine Bioraffinerie ihre Produkte nicht aus Erdöl, sondern aus erneuerbaren Rohstoffen wie etwa Holz. Austrocel in Hallein macht daraus einen Zellstoff, der zum Beispiel zu Viskose oder Lyocell für Textilien weiterverarbeitet wird. Die Reststoffe, die bei der Produktion anfallen – Lignin und Hemizellulose – werden zu Ökostrom, Wärme und Biogas. Neuerdings wird auch Biotreibstoff erzeugt, der dem Benzin beigemischt wird. In der Forschungsabteilung wird intensiv weitergeforscht, um noch mehr Produkte aus dem Rohstoff Holz herauszuholen.

AUSTROCEL HALLEIN

Im Jahr 1890 wurde am Halleiner Standort die Zellulosefabrik „The Kellner-Partington Paper Pulp Co. Ltd.“ gegründet. Seit 2013 hat sich die Fabrik auf die Herstellung von hochreinem Zellstoff für die Textilindustrie und andere Spezialanwendungen spezialisiert und erzeugt 160.000 t Zellstoff pro Jahr. Aus den Reststoffen der Produktion wie Rinde, Holzstaub, Spuckstoffen des Zellstoffprozesses und Schlamm aus der Abwasserreinigung wird Bioenergie und Fernwärme für 20.000 Haushalte erzeugt. Seit Jahresbeginn 2021 stellt Austrocel auch fortschrittliches Bioethanol her. Dieses wird zum Benzin beigemischt und deckt 1 % der österreichweiten Benzinnachfrage.

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